Willkommen auf der Homepage der privaten Wetterstation
Hohenwalde
Hohenwalde ist ein kleines Dorf im südlichen Stadtgebiet der Kreisfreien
Stadt Frankfurt (Oder) (Google-Maps-Link).
Durch seinen ländlichen Charakter, bietet es ideale Bedingungen für den Betrieb
einer Wetterstation. Durch die weiten, flachen Ebenen des Norddeutschen
Flachlands sind schon mit einer etwas höher montierten Antenne Satellitenbilder
aus entferntesten Regionen empfangbar.
Alles begann im Jahr 2004 mit dem Erwerb und der
Aufstellung einer ELV WS2200. Das Komplettpaket umfasste damals einen
Temperatur/Feuchte Sensor, einen Windsensor, einen Regensensor, einen
Innensensor welcher neben Innenraumtemperatur und Feuchte auch einen Drucksensor
integriert hat und natürlich die Basisstation WS2200 (Mega-II). Für die
Datenaufzeichnung und Anschluss an den Computer wurde gleich ein WS2000-PC
Datenlogger mitbestellt. Seit Februar 2004 werden nun kontinuierlich Daten
aufgezeichnet. Während dessen hat die Station viele Höhen und Tiefen erlebt. In
den Jahren 2005/2006 gab es einen intensiven Ausbau der Wetterstation mit
Komponenten des Nachfolgemodells WS2500, welches nun auch einen
Helligkeitssensor umfasste, durch die Nutzung des WS2200-Funkprotokolls
aber kompatibel mit der älteren WS2200 war. Um diesen Sensor auch auf dem
Computer nutzen zu können, wurde ein neuer Datenlogger benötigt, das WS2500-PC
Funkinterface. Auch wurde das WS2500-Display gekauft, welches sogar einen
Datenlogger im 15 Minutenintervall integriert hat.
Damals wusste ich noch nicht, wie froh ich mal sein werde, diesen integrierten
Datenlogger zu haben. Denn bei den WS2500-PC Datenloggern verabschiedete sich
nach wenigen Jahren die RS232 Schnittstelle, so dass die Daten nicht mehr am
Computer auslesbar waren. In diesen Jahren beschäftigte ich mich zudem intensiv
mit dem Empfang der polar umlaufenden Noaa-Satelliten,
was die Anschaffung eines R2FX Satellitenempfänger im 137MHz Band zur Folge
hatte. Im Jahr 2008 beendete ELV die Produktion der WS2200 und WS2500 samt
aller zugehörigen Sensoren. 2009 gab es die Sensoren zu hohen Preisen aus
Lagerrestbeständen, 2010 startete ELV den Verkauf der zur Erfüllung von
Garantiefällen gelagerten Ersatzgeräte. Hier konnte sich jeder noch einmal
mit Sensoren, Displays, Empfängern und Datenloggern eindecken, denn danach gab
es nur noch bei Ebay Ersatzgeräte aus
Stationsauflösungen, zu entsprechenden Preisen. Dies wurde auch mir zum
Verhängnis, als sich 2011 durch verkehrt eingelegte Batterien, der 2m Sensor
verabschiedete. Ersatz gab es nur durch einen von Helmut Bayerlein gebauten Sensor. Da der
Bau des Sensors ein Freizeitprojekt von ihm war, vergingen runde 6 Monate,
bevor ein neuer Sensor bei mir eintraf und wieder genaue Messungen ermöglichte.
Im Sommer 2013 beschäftigte ich mich mit den AVR-Mikrokontrollern und der
Programmiersprache Bascom. Da zu dieser Zeit die
Wetterdatenaufzeichnung allein über das WS2500-Display im 15 Minutentakt lief,
lag der Wunsch nahe, mir einen eigenen Empfänger zu bauen. Im
Juli 2014 entdeckte ich dann den Raspberry-Pi, womit
das Raspberry-Pi-Projekt startete, was die Grundlage für
die heutige Wetterdatenaufzeichnung darstellt.
Kommen wir zu den Sensoren. Da gibt
es im Garten am 2m Mast den Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensor, sowie den
5cm Sensor und 4 Temperatursensoren, die sich unter der Erde befinden.
In diesem Bild ist der Holzkasten mit der
Sensorelektronik noch geöffnet, da die Elektronik hier gerade frisch installiert
wurde. Der zweite Sensormast, im Hintergrund lief noch eine Zeit parallel mit,
wurde später aber abgebaut. Gespeist wird die Elektronik aus 3 NiMh Zellen, welche über ein Solarmodul am Tage aufgeladen
werden. Der 2m Sensor ist zudem Bei Sonnenschein aktiv belüftet. Hierfür findet
ein 12V PC-Lüfter Anwendung, welcher über ein 12V/5W Solarmodul gespeist wird.
Der PC-Lüfter ist im unteren Teil des Sensorschutzgehäuses platziert und saugt
die Luft am Sensor vorbei, von oben nach unten. Somit wird keine vom Boden
erwärmte Luft angesaugt.
Dies ist der 5cm Sensor. Er befindet
sich 5cm über dem Erdboden und ist vor allem im Herbst und Frühling bei
Bodenfrost interessant. Aus der grauen Installationsdose gehen 4 Leitungen zu
den Bodentemperatursensoren, welche in 5cm, 20cm, 50cm und 100cm Tiefe im
Erdboden eingebracht sind. Durch den Kabelkanal sind die Sensorleitungen gut
vor Wildschäden wie Marder geschützt.
Auf dem Dach befindet sich der Regensensor, wie auch
der Helligkeit- und Windsensor. Zudem ist hier oben die QFH-Antenne für den
Empfang der polar umlaufenden NOAA-Wettersatelliten zu finden.
Empfangen und ausgewertet werden die
Sensoren mit einem selbst gebauten Empfänger. Dieser basiert auf einem
Atmega328, welcher über ein Aurel Empfangsmodul auf 433MHz die Sensortelegramme
empfängt und für die Ausgabe über die UART-Schnittstelle vorbereitet. Alle 3
Minuten gibt der Empfänger seine Daten über die UART-Schnittstelle an einen Raspberry Pi weiter, welcher diese über eine
Netzwerkverbindung in einem im Netzwerk frei gegebenen Datei abspeichert. Zudem
speichert der Empfänger diese Daten auf einer SD-Karte. Da der Empfnger am hauseigenen, solargespeisten 12V System
angeschlossen ist, dient die SD-Karte als Notfallspeicher, falls durch einen
Stromausfall die weitere Verarbeitung durch den Raspberry
und dem Banana-Pi ausgefallen sein sollte.
Der Banana-Pi.
Früher hatte ich ihn als nackte Platine auf dem Computertisch zu liegen.
Inzwischen hat er ein Holzgehäuse bekommen, auf welchem auch die 500GB Sata-Festplatte verbaut ist. Da der Banana-Pi
rund um die Uhr läuft und durch Stationsdaten, Webcam, Satellitenbilder sowie
die Daten des DWD gut zu tun hat, würde eine normale SD-Karte nicht lange
halten, da bald die maximale Anzahl an Schreib/Lesevorgänge erreicht wäre und
die SD-Karte irgendwann nicht mehr lesbar wäre. Eine normale Sata-Festplatte mit rotierender Magnetscheibe hingegen
stören die vielen Schreib/Lesevorgänge nicht. Daher bootet der Banana-Pi lediglich von der SD-Karte und bekommt von den
dort abgelegten Bootdateien mitgeteilt, dass das eigentliche Betriebssystem auf
der Sata-Festplatte zu finden ist.
Die Software auf dem Banana-Pi prüft alle 3 Minuten diese Datendatei auf das
Vorhandensein eines neuen Datensatzes. Ist dieser vorhanden, so wird er
eingelesen und die neuen Daten werden den Diagrammen hinzugefügt und die
HTML-Seiten für die Homepage aktualisiert. Im Laufe der Jahre, sind so einige
zusätzliche Programme dazu gekommen. Mit eines der ersten neuen Programme war
das, für den Satellitenempfang. Wobei ich gerade überlege, ob nicht eher das
Programm für die Webcam vor dem Satellitenempfang kam. Zumindest sieht es
inzwischen so auf dem Banana-Pi Desktop aus:
Im Vordergrund, mit den vielen Daten
in Tabellenform, ist die Satellitenempfangssteuerung zu sehen. Das Programm
saust im Sekundentakt durch die Tabelle, welche die Empfangszeiten zu den
aktiven NOAA-Satelliten bereit stellt und schaut, ob gerade ein Satellit kommt.
Ist dem so, so wird ein unter GNU-Radio programmiertes Empfangsscript
gestartet, welches einen umfunktionierten DVB-T Stick nutzt, um die
NOAA-Wettersatelliten auf 137,XXX MHz zu empfangen und aufzuzeichnen. Ist der
Satellit über den Empfangsstandort geflogen, wird die aufgezeichnete Audiodatei
per Kommandozeile an WxToImg weiter gegeben, welche
die Audiodatei dekodiert und in die auf der Homepage auffindbaren
Satellitenbilder umwandelt. Noch genauer und ausführlicher ist die Funktionsweise
der Satellitenempfangssoftware in meinem Homepageeigenen Forum beschrieben: Die
Satellitenempfangsanlage.
Das kleine, lange, schmale Programm
ist das Programm für die Webcamsteuerung. Dieses
Programm berechnet ebenso wie die das Programm zur Auswertung der
Stations-Wetterdaten, den aktuellen Sonnenstand. Früher hatte ich hierfür die
Helligkeitswerte des Helligkeitssensors genutzt. Da dieses aber recht ungenau
waren, da es bedingt durch den Bewölkungsgrad mal eher und mal später dunkel
wird, habe ich dann auf im Internet gefundene Sonnenstands-Berechnungsformeln
zurück gegriffen und diese im Quellcode der beiden Programme umgesetzt. Und
dies funktioniert nun ganz gut. Auch hierüber habe ich im Forum einen langen
Beitrag verfasst: Die
Raspberry-Pi Cam.
Kommen wir nun zum großen Programm für
die Stations-Wetterdaten. Dieses ist im Screenshot das mit den bunten
Diagrammen. Es liest alle 3 Minuten die Datendatei aus, in welcher der Raspberry-Pi die vom Sensorempfänger übermittelten
Sensordaten ablegt und generiert daraus die Diagramme und HTML-Dateien. Im
Laufe der Jahre wurde es stetig weiter entwickelt. Immer wieder wurden die
Fehlerfilter weiter optimiert, da es immer wieder mal ein falscher Messwert bis
ins Diagramm geschafft hatte, es gab Ergänzungen und neue Funktionen, wie die
automatische Anpassung an die neue Zeit, wenn wieder zwischen Sommer- und
Winterzeit gewechselt wurde… Und nicht zuletzt kamen auch neue Sensoren dazu.
Dadurch, dass ich das Funkprotokoll der Sensoren kenne und diese per Bascom auf Mikrokontroller der Atmel-Familie
programmieren konnte, stand mir der Weg zu völlig neuen, eigenen
Sensorkreationen offen. Entsprechend musste auch die Stationssoftware immer
wieder mal an neue Sensortypen angepasst werden.
Seit Ende 2017 gibt es noch 2
weitere, kleine Programme. Diese rufen in regelmäßigen Zeitabständen die
aktuellen Wetterdaten vom DWD-Opendata Server ab und
stellen diese als Karte und Diagramme dar. Das andere Programm filtert aus
diesen Daten die aktuelle Lokalprognose für Frankfurt (Oder) heraus und stellt
diese auf der Homepage online. Zu finden sind diese Daten in der Kategorie
„Leistungen des DWD“.
So hat sich seit Februar
2014, wo ich mit ersten Empfangsversuchen begann das Sensorprotokoll meiner
Stationssensoren zu dekodieren, im Laufe der Jahre so einiges entwickelt. Ein
wenig Text zum Empfang und der Dekodierung der Sensordaten, findet sich im
Forumsbeitrag „Raspberry-Pi
Empfänger“