Wiederherstellung eines Solarmoduls mittels Laminierfolie
Als ich ein neues Solarmodul für meinen 2m Sensor benötigte, entschied ich mich für ein polikristallines 5W Siliziummodul, wovon bei dem Ersten jedoch leider beim Transport das Frontglas gesplittert ist. Der Verkäufer war so kulant mir ein neues ohne Aufpreis zukommen zu lassen. Da bei dem defekten Modul nur das Glas gesprungen war, die Siliziumzellen selbst jedoch keinen Schaden genommen haben, überlegte ich nun normale Laiminierfolie zu nutzen um das Modul wieder witterungsbeständig zu machen. Hintergrund ist der, dass Solarmodule heutzutage mittels EVA Folie verklebt sind. So ist das Frontglas direkt mit den Siliziumzellen durch solch eine Laminierfolie verklebt und der Versuch das Frontglas zu tauschen, würde mit hoher Sicherheit mit der Zerstörung des gesamten Moduls enden.
folgendes findet Verwendung:
- Solarmodul mit gebrochener Scheibe, welches aber sonst voll funktionsfähig
ist
- Oberseite einer DIN A4 Laminierfolie (Schreibwarenladen)
- Heißluftpistole (Baumarkt)
- Aluminium-Klebeband (Baumarkt, Pollin, Tedi (Im Tedi habe ich eine 15m Rolle für 1,75€ erhalten. Unschlagbar günstig.))
Das Modul im Ausgangszustand:
Man sieht, dass das Modul oben links irgendwo angestoßen sein muss, da von dort der Riss ausgeht. Durch die Eingangs erwähnte EVA Folie, wäre das Modul auch weiterhin vor der Witterung geschützt. Allerdings befinden sich in den Rissen noch kleine Glassplitter, die jederzeit herausfallen können, zum anderen kann sich darin Dreck und Feuchtigkeit sammeln. Gerade im Winter wäre dies nicht empfehlenswert, da sich die Feuchtigkeit im Riss bei Frost ausdehnen würde und das Frontglas dadurch weiter bricht.
Also dann, ab an die Reperatur:
Zuerst habe ich die Laminierfolie der Größe DIN A4 genommen, Ober- und Unterseite von einander getrennt und die Unterseite zurecht geschnitten. Die Oberseite bleibt übrig, oder kann für ein zweites Modul verwendet werden. Die Unterseite wurde so zurecht geschnitten, das sie etwa in die Hälfte des Alu-Rahmens reicht. Danach die Folie auf das Modul auflegen und an allen Seiten unter den Rahmen schieben. Sollte die Folie nicht überall glatt auf der geborstene Scheibe aufliegen, so muss die Folie erneut zurecht geschnitten werden, bis sie glatt aufliegt.
Nun kommt die Heißluftpistole auf Stufe 1 zum Einsatz.
Mit einem zusammengelegten Tuch die Laminierfolie während sie mit der Heißluftpistole erhitzt wird, immer schön glatt streichen. Im oberen Bild ist zu sehen, das mir dabei so manche Luftblase mit rein gekommen ist. Dies ist allerdings nicht so dramatisch. Wichtig ist, das die Laminierfolie keine Löcher hat, durch welche Feuchtigkeit und Dreck eindringen könnte.
Ist dies geschafft, sorgt noch Aluminium-Klebeband für die Dichtheit am Modulrand.
Gerade oben und unten, wo die Siliziumzellen etwas weiter vom Rand entfernt waren, bin ich mit dem Klebeband weiter auf die Glasfläche rauf gegangen. Rechts und Links liegt das Alu-Klebeband nur wenig auf der Laminierfolie auf. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass dieses Modul auf diese Weise nun einige Jahre brav seinen Dienst leisten wird. Aktuell ist es im Einsatz um 2 kleine PC-Lüfter im Wohnzimmer zu betreiben. Bei erwarteten 37°C Außentemperaturen wird es in einer Dachgeschosswohnung ungemütlich heiß. Da ist jeder kleine Luftzug willkommen.
Hier noch einmal alle verwendeten Materialien auf einem Blick. Im Bild fehlt nur die Heißluftpistole, mit welcher die Laminierfolie auf das geborstene Glas aufgeklebt wurde.
Nun denn, viel Erfolg bei der Reparatur Eurer Solarmodule.